GUTSHOF UND PARK IN OLUSTVERE

Der Gutshof ist auf einer alten Siedlung der Esten entstanden. Die ersten schrliftlichen Angaben über Olustvere stammen aus dem Jahre 1424, als der Komtur von Viljandi einen Brief aus Olustvere dem Tallinner Magistrat gesandt hat. Der Brief war über die Festnahme eines Verbrechers. In der Zeit gab es hier ein Ordensgut. Das Gut existierte bis zur Auflösung des Livländischen Ordens. Das Gut befand sich damals wahrscheinlich ein Kilometer nördlicher in Papioru.

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Nach dem Livländischen Krieg in der Mitte des 16. Jahrhunderts ging Südestland unter dem Namen Livland in der Besitz von Polen. Damals gehörte das Gut Olustvere der adligen Familie Schilling. Der polnische König Sigismund III gab das Gut auf Lebenszeit in den Besitz von Nicolaus Eismond, der übergab seine Rechte im Jahre 1598 Franz Blankenfeld. Später wurde das Gut Olustvere dem Gut Viljandi angegliedert und am 14. März 1624 gab der Schwedische König Gustav Adolf Olustvere in den Besitz von Jacob de la Gardie. Der verpfändete das Gut im Jahre 1688 für 4000 Taler an Johan von Schlippenbach. Sein Enkel Berend von Schlippenbach hatte zwei Töchter. 1734 heiratete Baron Carl Gustav Fersen die Tochter von Schlippenbach und bekam als Mitgift das Gut Olustvere. Von hier an bis 1918 gehörte das Gut Olustvere der Familie Fersen.

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Die Familie stammte aus Pommern, deren Mitglieder sich seit dem16. Jahrhundert in Livland befanden.

Der letzte Gutsbesitzer von Olustvere war Graf Nikolai Fersen, der als Generalmajor zum Hofe des Kaisers gehörte. 1893 heiratete er in Wiesbaden die Fürstin Sofia Dolgorukova, deren Vater, Fürst Aleksander Dolgorukov der Oberzeremonienmeister am Keiserhof war. Fersens hatten 4 Kinder: 2 Söhne und 2 Töchter. Der Enkel des Grafen Nikolai Fersen lebt in der USA, wo er an dortigen Universitäten als Lehrkraft für russische Sprache und Literatur gearbeitet hat. Er ist auch als Journalist tätig gewesen. Es ist eine interessante Tatsache, das in der Familie Fersen schon seit 6 Generationen die ersten Söhne abwechselnd Nikolai und Paul heissen.

 

Seit 1918 gab es in Olustvere ein Staatsgut, das mit seiner Fläche von 525,8 ha der Besitz des Bauernvereins und der Keiserverwaltung Viljandi war. 1920 zog hierher aus dem Gut Kõo die Estnische Aleksander Landbauschule um.

Heute befinden sich im Gebäude ein touristisches Zentrum mit Museum, Café und Kindergarten.

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Der Park in Olustvere wurde wahrscheinlich in der Mitte des 19.Jahrhundert angelegt. Anfangs war der Park im französischem Stil angelegt. Der Park war damals um etwa 3 ha kleiner. Aus dieser Zeit wachsen hier alte Linden, Eichen und Eschen.
In der Mitte des Parks war damals der Obstgarten und Gewächshaus stand auf der Stelle des heutigen Tennisplatzes usw.


An der Jahrhundertwende entschied sich Graf Nikolai Fersen den Park umzugestalten.

Der Park ist mit einer Mauer aus Feldsteinen umgeben. Gleichzeitig mit dem Park wurden etwa 10 Km Alleen angelegt. Die Baumarten der Alleen sind: Linde, Eiche, Ahorn, Birke und Esche.

Im Park gibt es 5 Teiche in verschiedener Grösse. Sie sind künstlich angelegt, bekommen ihr Wasser aus Quellen und sind miteinander verbunden.

 

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